Die Dienstgeberseite in der ARK DD hat alle Anträge zu der umstrittenen Spartenlösung für die Altenhilfe und die regionalen Regelungen zurückgezogen. Der Rückzug der Anträge wurde von einigen Dienstgebervertretern als sehr nah an der Überforderungsgrenze liegend bezeichnet.
Nachdem die Forderung der Dienstnehmer nach Rücknahme der Hauptanträge erfüllt ist, hoffen die Dienstgeber dass die Dienstnehmervertreter an den Verhandlungstisch zurückkehren und erwarten nun auch die Rücknahme der Dienstnehmer-Anträge zu den Öffnungsklauseln.
Die Erklärungen der Dienstgeber-Seite dazu findet ihr hier zum Download.
Außerordentliche Sitzung der ARK-DD am 20. Oktober 2016
Auf Antrag der Dienstgeberseite war am 20. Oktober 2016 zu einer außerordentlichen Sitzung der ARK-DD eingeladen worden. Diese war nicht beschlussfähig, da die Dienstnehmerseite zum zweiten Mal an einer Sitzung nicht teilnahm.
Die Dienstnehmervertreter hatten bereits im September nicht an der Beratung in der Kommission teilgenommen, um zu verhindern, dass die zweite Stufe der Schlichtung mit den Absenkungsanträgen der Dienstgeber eingeläutet werden kann. Sie haben in der Folgezeit versucht, in Sondierungsgesprächen eine Lösung zu finden, wie die Mitarbeitenden weiter angemessen an der allgemeinen Lohnentwicklung teilnehmen könnten. Die Dienstgeberseite brachte aber immer wieder – zum Teil auch neue – Forderungen ein, die zu Einbußen bei den gezahlten Entgelten führen sollten.
Der Fachausschuss der Dienstnehmer sieht sich nur noch schwer in der Lage, die Interessen der Mitarbeitenden in der Diakonie angemessen zu vertreten. Ob den Dienstnehmern eine Beteiligung an der ARK-Sitzung im November möglich sein wird, hängt davon ab, wie weit die Dienstgeber von ihren Positionen abrücken werden.
Einen ausführlichen Bericht zum aktuellen Stand hat der vkm-rwl unter dem Titel „DRITTER WEG auf Abwegen“ veröffentlicht. Ihr findet in hier zum Download.
Sitzung der ARK-DD am 19.September 2016
Die Dienstnehmerseite in der ARK-DD hat beschlossen, über die Vorlagen aus der ersten Schlichtungsrunde in einer Sitzung der Kommission zu nicht weiter zu beraten. Andere Wege, sich der unverfrorenen Anträge der Dienstgeberseite zu erwehren sieht der besondere sogenannte DRITTE WEG der Kirche in der Arbeitsrechtssetzung nicht vor. Die für den 19. September 2016 anberaumte Sitzung der Arbeitsrechtlichen Kommission der Diakonie Deutschland war damit nicht beschlussfähig.
Eine ausführliche Begründung zu diesem Schritt hat der vkm-rwl unter dem Titel „Dritter Weg braucht Denkpause“ veröffentlicht und geht dabei auch noch einmal auf das Dienstgeber-Selbstbedienungsverfahren im „Arbeitsrecht“ für die Diakonie ein.
Den gut verständlichen Beitrag findet ihr hier zum Download.
Ein Beitrag zur ersten Stufe der ARK-DD Schlichtung am 12. Juli 2016 von Gisbert Fischer
Liebe Kolleginnen und Kollegen.
Wie befürchtet, rückt nach der ersten Sitzung der Schlichtungskommission der ARK DD, der skandalöse Lohnabbau für die nach AVR entlohnten Mitarbeitenden der Diakonie in greifbare Nähe. Es gab zwar zu keinem Antrag wirksame Beschlüsse,- das war auch aufgrund der erforderlichen einstimmigen Abstimmung nicht zu erwarten. Aber die mit „knapper Mehrheit“ erzielten Zustimmungen lassen das Ergebnis der zweiten Stufe der Schlichtung erahnen,- denn dann können Beschlüsse mit nur noch einfacher Mehrheit der 7 Anwesenden gefasst werden. Die Stimme des vom KGH eingesetzten Vorsitzenden, Helmut Prilop, Vizepräsident des Göttinger Verwaltungsgerichts aD. (Foto) wird, wie aktuell bei der ersten Stufe geschehen, dabei ausschlaggebend sein. Über das zu erwartende Endergebnis dieser Zwangsschlichtung sollte jetzt keine Illusion mehr bestehen.
Die Arbeitsrechtsetzung auf dem 3.Weg ist nun mal nichts anderes, als ein Sonder-Recht für kirchlich- diakonische Arbeitgeber, dass zur Selbstbedienung einlädt. Das wird sich erst dann ändern, wenn auch bei Kirche und Diakonie ordentliche, mit der Gewerkschaft ausgehandelte Tarifverträge zur Anwendung kommen. Dafür müssen wir gemeinsam eintreten,- denn Tarifverträge fallen nicht vom Himmel…
Einen Bericht von der Sitzung des Schlichtungsausschusses der ARK-DD am 12. Juli 2016 findet ihr hier zum Download.
…selbst die Kürzung der Kinderzulage war mehrheitsfähig
Sitzung des Schlichtungsausschusses der ARK-DD am 12. Juli 2016
In der ersten Stufe des „Schlichtungs“-Verfahrens, konnte für die wesentlichen Forderungen der Dienstnehmerseite keine Mehrheit erzielt werden. So wurde auch die mit 5,9 % beantragte Erhöhung der Entgelte zum 1.4.2016, mit dem Verweis auf die bereits beschlossene Entgelterhöhung von 2,6 % für 2016 abgelehnt.
Die Lohnabsenkungs-Anträge der Diakonie hingegen wurden „mit knapper Mehrheit“ (= mit Stimme des Vorsitzenden?) in ihrer grundsätzlichen Absicht bestätigt. So wurde z.B. die ARK-DD aufgefordert, die abgesenkte Entgelttabelle aus der Vorlage 2 (Anlage Altenhilfe) so umzuarbeiten, dass „nur“ die Entgeltgruppen 1 bis 6 gekürzt werden. Selbst die Kürzung der Kinderzulage war mehrheitsfähig,- sie soll ab 1.4.2017 auf 50 Euro abgesenkt werden.
Kommentar zur Anhebung der AVR-Entgelte für 2016 von Gisbert Fischer
Liebe Kolleginnen und Kollegen.
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie schnell die Diakonie auf öffentliche Kritik reagiert. Kaum hat sich der Patientenbeauftragte und Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, zu den beabsichtigten Lohnabsenkungen in der Pflege mit Unverständnis geäußert, bieten die Diakonischen Dienstgeber eine Entgelterhöhung für 2016 an. Die Dienstnehmer-Seite in der ARK DD bezeichnet die beschlossene Anhebung der AVR-Entgelte um 2,6% ab 1.August, nur als „kleine Anzahlung“ auf ihre Forderungen.
Zu Recht, denn eine Steigerung für 2017, wie im TVöD und BAT-KF, ist für die nach AVR-entlohnten Beschäftigten der Diakonie nicht beschlossen worden. Ebenso wenig sind die Pläne der Diakonischen Dienstgeber zu den beabsichtigten Lohnabsenkungen vom Tisch. Da liegt die Vermutung nahe, dass die Diakonie mit ihrer überraschenden „Einsicht“, nur die öffentliche Aufmerksamkeit von ihren wahren Absichten ablenken und die Ergebnisse der anstehenden Zwangs-Schlichtung in „aller Ruhe“ abwarten will. Wir werden deshalb mit unserem Protest nicht nachlassen und weiter berichten.
Diakonie beabsichtigt weiterhin in der Altenhilfe massive Lohn-Absenkungen
AVR Entgeltrunde 2016
Zur Sitzung der ARK DD am 1. und 2. Juni 2016 haben die Diakonischen Dienstgeber überraschend für 2016 Entgelterhöhungen angeboten. Das Angebot wurde mit großer Mehrheit beschlossen und sieht eine Steigerung aller Entgelte, auch für Praktikanten, zum 01. August 2016 um 2,6 % vor. Für Auszubildende und Pflegeschüler steigen die Entgelte zum gleichen Zeitpunkt um 4 %. Damit ist ein Anschluss an die Entgelterhöhungen im öffentlichen Dienst und BAT-KF, wenn auch mit erheblicher „Verspätung“, für dieses Jahr noch nicht ganz verloren. Über die Anhebung der „AVR-Ärzte“ wird erst ab August 2016 wieder verhandelt. Für 2017 wird nach Aussage der Dienstgeber, eine Steigerung aber nur zu erreichen sein, wenn im Bereich der Altenhilfe massive Absenkungen für neue Mitarbeitende vereinbart werden.
…mehr dazu unter http://diakonie-ark.de
Staatssekretär Karl-Josef Laumann wird die Entwicklung „sehr genau“ verfolgen
Der Patientenbeauftragte und Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, hat mit Unverständnis auf die Anträge der Arbeitgeber der Diakonie reagiert. In seiner Antwort auf das Schreiben der Buko zur Absicht die AVR-Entgelte in der Pflege abzusenken, betont er den „klaren“ Widerspruch zu den Bemühungen der Politik, den Pflegeberuf aufzuwerten.
„Denn gerade mit dem Ersten Pflegestärkungsgesetz wurden die Rahmenbedingungen für die Bezahlung der in der Pflege Beschäftigten verbessert, in dem die Zahlung nach Tarif bzw. kirchenarbeitsrechtlicher Entlohnung von den Kostenträgern nicht als unwirtschaftlich abgelehnt werden kann. Dass nun aber - wie von Ihnen dargestellt - die vereinbarten Konditionen für Arbeitnehmer verschlechtert werden sollen, ist für mich vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar.“
Staatssekretär Laumann wird die Entwicklung „sehr genau“ verfolgen und kündigt in seinem Schreiben an, dass er „in Abhängigkeit der Ergebnisse“, den Präsidenten und Vorstand der Diakonie zu einer öffentlichen Stellungnahme auffordern wird.
...das Schreiben von Staatssekretär Karl-Josef Laumann findet Ihr hier zum Download
...das Schreiben der Buko an Karl-Josef Laumann findet Ihr hier zum Download
AVR Entgeltrunde 2016
Am 12. Mai traf sich die Dienstnehmerseite der ARK-DD mit dem Fachausschuss, um die nächsten Schritte anlässlich der gescheiterten Verhandlungen in der Entgeltrunde zu beraten. Es wurde beschlossen, den Schlichtungsausschuss anzurufen, um neben vielen anderen Vorlagen der Dienstnehmer, über den Antrag einer 5,9 prozentigen Entgelterhöhung zu entscheiden. In der Zwischenzeit bis zur nächsten Sitzung der ARK-DD am 1. und 2. Juni, soll versucht werden mit der Dienstgeberseite eine Lösung in dieser Frage zu erreichen. …mehr zum Thema: Entgeltverhandlung 2016
... und weitere Verschlechterungen für die Beschäftigten der Diakonie
AVR DD - Dienstgeber beabsichtigen Lohnabsenkungen um bis zu 20%.
Liebe Kolleginnen und Kollegen.
Der Gesamtausschuss der EKiR protestiert mit seiner Stellungnahme, gegen die von der Dienstgeber-Seite in der ARK der Diakonie Deutschland beabsichtigten Lohnabsenkungen und Verschlechterungen von Rahmenbedingen. Wir erwarten, dass die Dienstgeber ihre familienfeindlichen Anträge zurücknehmen und sich ihrer sozialen Verantwortung wieder bewusst werden. Die aktuellen Anträge der Diakonischen Dienstgeber in der ARK DD zeigen einmal mehr auf, dass sich die Intention der Dienstgeber, um nichts von denen der kommerziellen Sozial-Anbieter unterscheidet.
Der Gesamtausschuss fordert deshalb im Einvernehmen mit allen anderen Interessenvertretungen der Mitarbeitenden in der Diakonie, dass die Sonderrechte im kirchlich/diakonischen Arbeitsrecht aufgehoben werden und ordentliche, mit den Gewerkschaften ausgehandelte Tarife auch bei Kirche und Diakonie zur Anwendung kommen.
... die Stellungnahme findet ihr hier.
Wiedereinführung von Ost/West Entgelttabellen und weitere Entgelt-„Anpassungen“
Die Anträge zur Ost-West Differenzierung bei den Anlagen zum Entgelt und „Anpassungen“ der AVR DD in bestimmten Regionen, können nur als Absicht der Diakonie verstanden werden, sich gerade in „strukturschwachen“ Bundesländern, Wettbewerbsvorteile auf Kosten der Mitarbeitenden zu verschaffen. Es wäre nicht zum ersten Mal, dass mit kirchlich/diakonischen Billigtarifen die Lohndumping-Spirale im sozialen Bereich in Gang gesetzt wird. Das Nachsehen haben wie immer die Mitarbeitenden der Diakonie. Die Entlohnung nach AVR DD, bedeutet bereits heute einen etwa 10%igen Einkommensnachteil zum Lohn der vergleichbar Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. Es geht schon lange nicht mehr um „gefährdete“ Arbeitsplätze in der Diakonie,- sondern um eine ungehinderte Gewinnoptimierung, im Schutz kirchlicher Sonderregelungen. Vor den Folgen sind die Beschäftigten nur durch ordentliche, mit den Gewerkschaften ausgehandelte Tarife zu schützen.
…den „Ost/West-Antrag“ der Dienstgeber findet ihr hier: ARK-DD AG-Antrag Sonderregelung AVR Ost.pdf
…den „Anpassungs-Antrag“ der Dienstgeber findet ihr hier: ARK-DD AG-Antrag Altenhilfe S-H.pdf
…mehr zum Thema: Entgeltverhandlung 2016
Diakonie beabsichtigt die Jahres-Sonderzuwendung auf 25% zu reduzieren
Die Beschäftigten fordern und hoffen seit Jahren vergeblich, dass die unerträgliche AVR-Praxis, Managementfehler einfach durch Reduzierung der Sonderzuwendung von der Belegschaft auffangen lassen, mit einer entsprechenden Änderung der AVR DD unterbunden wird. Der Antrag der Dienstgeber, stattdessen die Sonderzuwendung auf 25% zu reduzieren, kann da nur als Verhöhnung der Beschäftigten empfunden werden. Diese Absicht zunächst erstmal auf die Pflege zu beschränken spricht für sich selbst. Es ist für die Ev. Kirche beschämend, dass in ihrer Diakonie die alte „Dienstherren“-Mentalität wieder auflebt. Mitarbeitende mit einem „Taschengeld“ zu Weihnachten abspeisen zu wollen, wäre mit einem von der Gewerkschaft ausgehandelten Tarifvertrag undenkbar.
…die Übersicht der Dienstgeber-Anträge findet ihr hier: ARK.DD_Übersicht_AG-Aträge_1-3.pdf
…mehr zum Thema: Entgeltverhandlung 2016
Entgeltabsenkung, längere Arbeitszeit, Wegfall der Kinderzulage und.. und...
Die von Kirche und Diakonie verkündeten „Sozial-Worte“ scheinen bei Diakonischen Dienstgeben in der ARK DD unbekannt. Ihre Anträge zur Einführung einer neuen, auf 90% abgesenkten Entgeltstufe, Verlängerung der Stufenlaufzeiten und zur Anhebung der Arbeitszeit auf 40 Std./Wo für die nach AVR DD bezahlten Beschäftigten machen das deutlich. Da sollte es niemanden mehr wundern, dass die Dienstgeber selbst vor der Kinderzulage nicht halt machen. Sie soll ebenso abgeschafft werden wie die Pflegezulage, die erst seit 2012 für die Entgeltgruppen drei und vier, als Ausgleich für Schwerstarbeit in der Pflege gewährt wird. In der Summe würde das langfristig, eine Entgeltabsenkung um bis zu 20% bedeuten. Sozial geht anders...
...den „Altenhilfe-Antrag“ der Dienstgeber findet ihr hier: ARK-DD AG-Antrag Altenhilfe.pdf
...den „Kinderzuschlag-Antrag“ findet ihr hier: ARK-DD Antrag AG Streichung Kinderzuschlag.pdf
...mehr zum Thema: Entgeltverhandlung 2016
Dienstgeber beabsichtigen Lohnabsenkungen um bis zu 20%.
Die Diakonie beabsichtigt wieder einmal die Entgelte in der Pflege abzusenken und die tariflichen Rahmenbedingungen erneut zu verschlechtern. Die aktuellen Anträge der Dienstgeber in der ARK DD, bedeuten langfristig eine Entgeltabsenkung um bis zu 20%.
Soziale Verantwortung, die von Kirche und Diakonie in der Öffentlichkeit gerne eingefordert wird,hat offensichtlich für die Vertreter der Diakonie in der ARK DD keinen Stellenwert. Darunter zu leiden haben neben den Mitarbeitenden in Altenhilfe und Pflege, vor allem die Beschäftigten der unteren Entgeltgruppen. Bereits 2007 von der Einkommensentwicklung der anderen Entgeltgruppen auf Mindestlohnniveau abgekoppelt, wurden die Entgeltgruppen 1 bis 4 auch bei der Einführung der 2.Erfahrungsstufe nicht berücksichtigt. Der in diesem Zusammenhang seit Jahren wiederholte Hinweis auf „gefährdete“ Arbeitsplätze in der Diakonie, ist angesichts der Entgelterhöhung 2012 für Ärzte um bis zu 1000€/Monat nicht mehr glaubhaft.
...mehr zum Thema: Entgeltverhandlung 2016
...die Begründung der Dienstgeber findet ihr hier: ARK-DD AG Antrag Geltungsbereich.pdf
...eine ausführliche Bewertung der DG-Antröge durch die Buko findet ihr hier: Bewertung_Anträge_AG Buko.pdf